Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Zur Unternavigation springen

Auszeichnungen

Der Nachwuchspreis

Die Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V. (DPG) stiftet den »Nachwuchspreis der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft e.V.«.

Der Vorstand der DPG hat auf der 175. Sitzung vom 06.06.2013 in Braunschweig die Satzung für diesen Preis aufgestellt und verabschiedet:

• Der Preis wird vom Vorstand der DPG an Personen mit besonderen wissenschaftlichen Leistungen in Master- oder Promotionsarbeiten auf dem Gebiet der Phytomedizin verliehen.

• Die Auszeichnung besteht aus einer Urkunde, die den Anlass der Verleihung kurz gefasst enthält, und einem Geldbetrag in Höhe von 500 Euro.

• Die Auszeichnung kann einmal jährlich durch den Vorstand der DPG verliehen werden. Die Übergabe des Preises erfolgt gewöhnlich im Rahmen von Arbeitskreistagungen.

• Vorschlagsberechtigt sind die Mitglieder der DPG.

• Die Bekanntgabe der ausgezeichneten Person erfolgt vom Vorstand der DPG im Organ der DPG »Phytomedizin« und auf der Internet-Seite der Gesellschaft.

• Die Entscheidungen des Vorstandes werden mit einfacher Mehrheit getroffen. Die Entscheidung kann auf schriftlichem Wege herbeigeführt werden. Darüber ist ein Protokoll anzufertigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

• Satzungsänderungen werden vom Vorstand mit einfacher Mehrheit  beschlossen und den Mitgliedern mitgeteilt.

• Die Verleihung der Auszeichnung wird eingestellt, wenn die DPG aufgelöst wird.

Inhaber:innen des Nachwuchspreises

Die DPG verleiht Herr Dr. Lukas Rollwage für seine Verdienste in seiner Doktorarbeit den Nachwuchspreis der DPG 2024. Dieser Preis wird auf Vorschlag von Mitgliedern der DPG für herausragende wissenschaftliche Leistungen von Nachwuchskräften im Bereich der Phytomedizin durch den Vorstand der DPG verliehen.

Herr Dr. Rollwage hat sich in seiner Dissertation mit dem Thema: »On the track of virus yellows resistance in Beta vulgaris – molecular tools and resistance mechanisms for disease management« befasst. Die experimentelle Arbeit wurde in der Abteilung Phytomedizin des Instituts für Zuckerrübenforschung in Kooperation mit SESVanderHave (SV) Tienen, Belgium durchgeführt und wurde vom BMEL über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert. Seine Arbeit befasste sich mit dem Pathosystem verschiedener Beta vulgaris infizierender Viren, welche die Krankheit der Virösen Vergilbung erzeugen. Dazu gehören verschiedene Vertreter der Gattung Polerovirus wie beet mild yellowing virus BMYV, beet chlorosis virus BChV, beet yellows virus BYV (Genus Closterovirus) und beet mosaic virus BtMV (Genus Potyvirus). Alle werden unter praktischen Anbaubedingungen durch die Grüne Pfirsichblattlaus Myzus persicae übertragen, die über Jahrzehnte effizient mittels neonikotinoider Saatgutbeizung kontrolliert wurden. Seit dem Verbot 2019 in der EU treten aber jahresabhängig Starkbefallssituationen auf, die zu hohen Ertragsverlusten führen können (bis zu über 40%). Solange keine alternativen Vektorkontrollmöglichkeiten entwickelt werden, stellt pflanzliche Resistenz die einzige nachhaltige Kontrollmöglichkeit dar, die bisher aber nicht gegenüber BMYV, BChV und BYV beschrieben ist. Da bisher keine Resistenzeigenschaften/- gene bekannt bzw. im praktischen Anbau nutzbar sind, hat ihre Identifizierung und Nutzbarmachung allerhöchste Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit des Zuckerrübenanbaus. Im Bereich der Erzeugung rezessiver Resistenz gegenüber Poleroviren und Potyviren gelang Dr. Rollwage die Identifizierung der Beta vulgaris eIF Isoformen 4E und 4G in Beta vulgaris basierend auf der Beta vulgaris Genomsequenz. Anschließend wurden diese Gene erstmals kloniert und ihre Sequenz verifiziert. Mit dieser Arbeit wurde ein entscheidender Fortschritt auf dem Weg zur Erzeugung von Virusresistenz zur Kontrolle von drei Beta vulgaris infizierenden Spezies erreicht. Weiterhin gelang es Dr. Rollwage einen infektiösen BtMV cDNA Klon zur Agroinfektion in verschiedenen Wirten zu generieren, der zum visuellen Virusnachweis genutzt werden kann. Ziel zukünftiger Arbeiten wird sein, diese Methodik auch in anderen viralen cDNA-Klonen/ rekombinanten Viren nutzbar zu machen. Zudem hat Hr. Rollwage erstmals die monogen dominante BtMVResistenz in Beta vulgaris beschrieben. Mit Hilfe des entwickelten Biotests wird die Entwicklung von Markern zur beschleunigten Selektion deutlich beschleunigt und auch eine Identifikation des Gens erheblich vereinfacht, da im höheren Durchsatz ein Screening ermöglicht wird. Herr Dr. Rollwage hat mit seiner Dissertation und den zugrunde liegenden Experimenten erfolgreich gezeigt, dass er ein phytopathologisches Problem unter Nutzung von Molekularbiologie, Biotechnologie und aktuellen wissenschaftlichen Neuentwicklungen wie Genomeditierung selbständig bearbeiten und Lösungen en twickeln, wie auch zukünftige Lösungsansätze aufzeigen kann.

Die DPG verleiht Frau Dr. Linda Muskat für ihre Verdienste in ihrer Doktorarbeit den Nachwuchspreis der DPG 2023. Dieser Preis wird auf Vorschlag von Mitgliedern der DPG für herausragende wissenschaftliche Leistungen von Nachwuchskräften im Bereich der Phytomedizin durch den Vorstand der DPG verliehen.

Frau Dr. Muskat beschäftigte sich in ihrer Doktorarbeit "Development of attract and kill formulations for biological psyllid pest control" an der FH Bielefeld in Kooperation mit der Georg-August-Universität Göttingen, mit der Entwicklung von Formulierungen für die Bekämpfung von Psylliden als Vektorinsekten von Phytoplasmen im Obstbau. Ziel der Arbeit war die Entwicklung von Attract- und Kill-Formulierungen, um die Zielinsekten mittels eines Lockstoffs anzulocken und anschließend durch einen insektenpathogenen Pilz zu infizieren und abzutöten. Hierzu entwickelte Dr. Muskat eine Formulierung auf Basis eines neuartigen Oleogels für die verlangsamte und kontrollierte Freisetzung von β-Caryophyl-len als Semiochemikalie. Die entwickelte Formulierung verfügt über die einzigartigen Eigenschaften ohne weitere Haftmittel auf Pflan­zenblättern zu haften und durch partielles Schmelzen der Formulierungsmatrix eine temperaturgesteuerte Freisetzung des Lockstoffs zu ermöglichen. Für diese vielversprechende Formulierung, die sich als universelle innovative For­mulierung für eine Vielzahl an volatilen Semiochemikalien eignet, wurde ein Patent erteilt.Ein weiterer Themenschwerpunkt von Dr. Muskats Promotion war die Etablie­rung eines Fermentations- und Formulierungsverfahren für den noch unbe­schriebenen entomopathogenen Pilz Pandora sp. nov. inedit. Dieser Pilz ist ein Vertreter der als hoch wirtsspezifisch geltenden, aber gleich­zeitig schwierig zu kultivierenden Entomophthorales. Frau Dr. Muskat ist es in ihrer Arbeit gelungen, die großen Hürden, die diese Pilze als biologische Pflan­zenschutzmittel mitbringen, zu meistern. Dazu zählen (1) die schwierige Kul-tivierbarkeit und Massenproduktion (2) die kurze und inkon­sistente Sporulation und (3) die hohen Feuchteansprüche, die für eine effiziente Sporulation benötigt wer­den und unter Freilandbedingungen selten gegeben sind. Mit ihrer aus bioba­sierten Superabsorbern bestehenden Pastenformulierung hat Dr. Muskat eines der wesentlichen Probleme bei der Praxistauglichkeit von pilzlichen Pflanzen-schutzproduktkandidaten gelöst. Dieser neue Ansatz wird auch anderen Biokotrollorganismen, die zur Entfaltung ihrer Wirksamkeit in trockenen Regimes auf hohe Feuchten angewiesen sind, den Weg ebnen. Darüber hinaus hat Frau Dr. Muskat eine Methode zur automatisierten und objektiven Quantifizierung der aktiv ausgeschleuderten Sporen entomopathogener Pilze entwickelt, die sich mit herkömmlichem Laborequipment umsetzen lässt und damit als Manual für alle Wissenschaftler dienen kann, die mit solchen Pilzen arbeiten.

Die DPG verleiht Herr Dr. Alex Wegner für seine Verdienste in seiner Doktorarbeit den Nachwuchspreis der DPG 2023. Dieser Preis wird auf Vorschlag von Mitgliedern der DPG für herausragende wissenschaftliche Leistungen von Nachwuchskräften im Bereich der Phytomedizin durch den Vorstand der DPG verliehen.

Herr Dr. Wegner hat in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ulrich Schaffrath am Institut für Biologie III (Pflanzenphysiologie) der RWTH Aachen zum Thema "Etablierung einer Methode zur markerfreien Genom‐Editierung in Magnaporthe oryzae und Charakterisierung der Virulenzfaktoren MoPl1 und MoNudix" promoviert. Durch die Kombination der CRISPR/Cas9-Technologie mit der Verwendung von Telomervektoren konnte Herr Wegner in seiner Arbeit erfolgreich eine hoch effiziente Genom-Editierungsmethode in M. oryzae etablieren, die es erstmalig erlaubt, Transformanten des phytopathogenen Pilzes zu generieren, die im hohen Maße eine gezielte markerfreie Genom-Editierung aufweisen. Die Methode hat ein breites Potential an Anwendungsmöglichkeiten, wie z.B. zur Generierung von mehrfachen Gen-Deletionen, einer ortsgerichteten Mutagenese im Pilz oder einer in locus Markierung von Genen, sowie einer Verwendung für einen Nachweis von essentiellen Genen. Damit stellt sie ein neues exzellentes neues Tool dar, mit dem wichtige Fragestellungen bei der Erforschung von Virulenzfaktoren und deren Funktionen in Zukunft geklärt werden können. Ein wesentlicher Vorteil der Methode ist zudem die Möglichkeit eine theoretisch unbegrenzte Anzahl an Mutationen in dem Organismus nacheinander einzubringen, da die Anzahl nicht mehr durch die zur Verfügung stehenden Selektionsmarker begrenzt ist. Dies ermöglicht nun erstmalig auch die markerfreie Deletion von mehreren Genen und somit die Charakterisierung von Genfamilien. Sowohl in seinem Promotionsprojekt, wie auch in seinen aktuellen Forschungsabreiten, kann und konnte Herr Wegner die Methoden erfolgreich dazu verwenden, Virulenzfaktoren zu charakterisieren, wodurch weitere neue Erkenntnisse über die Pathogen-Pflanzen Interaktion gewonnen werden konnten.

Die DPG verleiht Frau Dr. Yao Wang für ihre Verdienste in ihrer Doktorarbeit den Nachwuchspreis der DPG 2022. Dieser Preis wird auf Vorschlag von Mitgliedern der DPG für herausragende wissenschaftliche Leistungen von Nachwuchskräften im Bereich der Phytomedizin durch den Vorstand der DPG verliehen.

Die Ergebnisse von Frau Dr. Wang können nicht anders als bahnbrechend bezeichnet werden. Sie eröffnen eine ganz neue Sicht auf den Lebenszyklus des Erregers der Kohlhernie, insbesondere was die infektionsrelevanten Entwicklungsphasen in der Wurzel-Boden-Pathogen-Interaktion angeht. Für den entscheidenden Prozess der Dormanzbrechung und Keimstimulierung der Dauersporen hat Frau Wang Faktoren identifiziert, die bislang in diesem Zusammenhang völlig unbekannt waren. Mit dem von ihr daraus abgeleiteten neuen Konzept liefert sie erstmals ein mechanistisches Modell, welches bislang unbeachtete bodenchemische und bodenmikrobiologische Faktoren zusammenführt, welche die einer Wurzelinfektion vorhergehenden Prozesse erklären. Das neue Wurzel-Boden-Pathogen-Modell basiert auf exzellent geplanten und rigoros durchgeführten kausalanalytischen Experimenten. Frau Wang ist es damit gelungen, spezifische organische und anorganische Signale zur Auslösung der Keimung bzw. Zoosporenentlassung zu identifizieren, die bei der Keimungsauslösung in Kombination mit einem adaptierten bakteriellen Mikrobiom operieren. Nach den von Frau Wang vorgelegten Ergebnissen müssen die bisher in Publikationen und Lehrbüchern vertretenen Vorstellungen zur Wirtsperzeption im Boden und Auslösung der Wurzelinfektion von Plasmodiophora brassicae entscheidend neu formuliert werden. Die neu entdeckten Faktoren der Keimstimulierung und deren kausale Verknüpfung im Modell eröffnen eine Reihe neuer Ansätze von innovativen Bekämpfungsstrategien gegen die besonders in Raps und Kohl wirtschaftlich relevante Kohlhernie, gegen die keine chemische Bekämpfung zur Verfügung steht.

Die DPG verleiht Frau Dr. Mascha Hoffmeister für ihre Verdienste in ihrer Doktorarbeit den Nachwuchspreis der DPG 2021. Dieser Preis wird auf Vorschlag von Mitgliedern der DPG für herausragende wissenschaftliche Leistungen von Nachwuchskräften im Bereich der Phytomedizin durch den Vorstand der DPG verliehen.

Frau Dr. Hoffmeister führte ihre Dissertation mit dem Thema „Investigations into the infection biology, epidemiology and phylogenetics of sage downy mildew and its close relatives“ am Julius Kühn-Institut Braunschweig, Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, und der Johannes Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt durch. Sie entwickelte einen Erstnachweis von Oosporen an Salbeisaatgut mittels Lichtmikroskopie sowie eine Methode zur Fluoreszenzfärbung von Falschen Mehltau-Proben für das konfokale Laserscanning-Mikroskop, welche die genaue Unterscheidung einzelner Oomyceten-Strukturen im pflanzlichen Gewebe ermöglicht. Des Weiteren konnte sie nachweisen, dass Peronospora salviae-officinalis nicht nur Salvia officinalis, sondern auch S. sclarea (Muskatellersalbei) infiziert. Die Erkenntnisse ermöglichen neue Ansätze zur Kontrolle dieser derzeit wichtigsten Krankheit des Salbeis. Im Rahmen ihrer molekularphylogenetischen Studien konnte sie zwei neue Peronospora-Arten benennen, Peronospora salviae-pratensis an Wiesensalbei (S. pratensis) sowie Peronospora choii an Buntnessel (Plectranthus scutellarioides). Anschließend bearbeitete Frau Dr. Hoffmeister bei der BASF-Fungizidresistenz-Forschung verschiedene Themen, wobei insbesondere ihre Beiträge zur Aufklärung der Taxonomie der komplexen Gattung von Colletotrichum in Leguminosen, die Etablierung einer neuartigen Kultivierungsmethode von Einsporisolaten von Venturia inaequalis, sowie die Aufklärung eines natürlichen Transfers eines Cytochrom b Gen-Abschnittes von Pyrenophora tritici-repentis zu P. teres zu erwähnen sind. Die beschriebenen Arbeiten wurden von ihr als Erstautorin in 6 Fachartikeln publiziert.

Die DPG verleiht Frau Dr. Iris Eisermann für ihre Verdienste in ihrer Master- und Doktorarbeit den Nachwuchspreis der DPG. Dieser Preis wird auf Vorschlag durch die Mitglieder der DPG für herausragende wissenschaftliche Leistungen des Nachwuchses verliehen.

Frau Dr. Iris Eisermann hat an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg studiert und ihre Abschlussarbeit und Doktorarbeit in der Abteilung Phytopathologie und Pflanzenschutz unter Leitung von Prof. Dr. Holger Deising. Sie hat sich unter Ko-Betreuung durch Dr. Stefan Wirsel besondere Verdienste im Verständnis der Biologie des Anthraknose-Schadpilzes Colletotrichum graminicolaund seiner Interaktion mit dem Mais als Wirtspflanze erworben. Ihre Arbeiten zeigen, dass spezifische sekretierte Effektorproteine und andere pilzliche Komponenten eine Schlüsselrolle für das Eindringen der Pilze in die Epidermis der Pflanze einnehmen. Einige der Gene beeinflussen auch indirekt die Fähigkeit der Wirtspflanze, Abwehrreaktionen auszuführen oder haben Funktionen, die über die Rolle in der Pathogenität hinausgehen. Die Arbeiten haben fundamentale Bedeutung für das Verständnis, wie Pilze in der Interaktion mit der Pflanze funktionieren. Frau Dr. Eisermann hat ihre Arbeiten bereits gut sichtbar publiziert und zu weiteren wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Arbeitsgruppe beigetragen. In weiteren bereits öffentlich präsentierten Arbeiten zeigt Frau Dr. Eisermann die Bedeutung eines einzelnen Aminosäureaustausches in einem Transkriptionsfaktor für die Fungizidresistenz von Fusarium graminearum. Frau Dr. Eisermann arbeitet zurzeit als Postdoc am Sainsbury Laboratory, Norwich, UK in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Nick Talbot und setzt ihre Arbeiten zur Pathogenität von Schadpilzen fort. Dazu insgesamt gratuliert die DPG Frau Dr. Eisermann ganz herzlich durch die Verleihung des Nachwuchspreises der DPG.

Die DPG verleiht Herrn Dr. Matheus Thomas Kuska für seine Verdienste in seiner Dissertation den Nachwuchspreis der DPG. Dieser Preis wird auf Vorschlag durch die Mitglieder der DPG für herausragende wissenschaftliche Leistungen des Nachwuchses verliehen.

Herr Dr. Kuska hat in der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Dr. Mahlein, damals noch Privatdozentin in Bonn, promoviert. Er hat dabei außergewöhnliches auf dem Gebiet der Hyperspektralanalyse von Wirt-Parasit-Interaktionen geleistet und hierzuinteressante Beiträge auf wissenschaftlichen Tagungen und in den Arbeitskreisen der DPG geliefert. Er hat seine Arbeiten in zahlreichen begutachtetenwissenschaftlichen Beiträgen in angesehenen internationalen Fachzeitschriften publiziert, viele davon als Erstautor.  Ein Teil seiner wissenschaftlichen Leistung bestand darin, die Hyperspektralanalyse auf das mikroskopische Niveau anzuwenden und die so erzielten Signaturen mit speziellen rassen-unspezifischen und rassen-spezifischen Abwehrreaktionen zu assoziieren. Die Daten können u.a. genutzt werden, um im latenten Krankheitszustand Aussagen über den Resistenzstatus von Pflanzen zu machen und so die Patho-Phänotypisierung zu erleichtern. Herr Dr. Kuska zeigte auch eine Verknüpfung mit physiologischen und molekularen Reaktionen der Pflanze und eröffnete so einen neuen Horizont in der Nutzung von Spektraldatenininterdisziplinären Ansätzen. Er ist in der Wissenschaftsgemeinschaft, gemessen an seinem frühen Karrierestatus, ungewöhnlich präsent und bereits gut international vernetzt. Dazu insgesamt gratuliert die DPG Herrn Dr. Kuska ganz herzlich durch die Verleihung des Nachwuchspreises der DPG.

 

Frau Dr. Matei wurde für ihre Dissertation „Identification of seedling-specific effectors in theUstilago maydis – maize interaction: From organ to cell type specificity” ausgezeichnet. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der Arbeitskreistagung Wirt-Parasit-Beziehungen/Mykologie am 15. März in Köln.

Frau Matei hat im Rahmen Ihrer Doktorarbeit zunächst am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie und an der Universität Köln bei Prof. Dr. Gunther Döhlemann die Grundlagen der durch den Brandpilz Ustilago maydis verursachten Tumorbildung in Maispflanzen untersucht.  Sie leistete einen entscheidenden Beitrag zur Identifizierung von Virulenzfaktoren des Pilzes, die organspezifisch wirken und somit für die Entstehung von Blatttumoren verantwortlich sind. Dies zeigt zum ersten Mal, dass pflanzenpathogene Pilze Virulenzfaktoren sekretieren, deren Wirkung spezifisch auf ein bestimmtes Gewebe abgestimmt ist. Frau Matei analysierte zytologisch, physiologisch und molekularbiologisch die Entstehung von Blatttumoren. Dabei konnte sie erstmals zeigen, welche zellulären Prozesse für die Tumorbildung verantwortlich sind. Sie identifizierte zudem Bündelscheidenzellen im Maisblatt als Ursprung der eigentlichen Tumorzellen. Weiterhin konnte sie zeigen, dass ein einzelner Virulenzfaktor von U. maydis eine zellspezifische Aktivität hat, indem er die Bündelscheidenzellen zur Teilung anregt und somit die Tumorbildung induziert. Außerdem gelang es Frau Matei mittels „Laser Capture Microdissection“ und anschließender RNA-Sequenzierung das zelltypspezifische Transkriptom in Blatttumoren aufzuklären. Dies bietet Informationen über die Genexpression der Pflanze und des Pilzes in einer Zelltyp-spezifischen Auflösung und ist eine interessante Ressource für die weitere Aufklärung der molekularen Ursachen der Tumorbildung in Maispflanzen. Die Arbeiten wurden in mehreren Zeitschriften publiziert.

Die DPG stiftete 2013 den »Nachwuchspreis der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft e.V.«. Der Preis wird vom Vorstand der DPG an Personen mit besonderen wissenschaftlichen Leistungen in Master- oder Promotionsarbeiten auf dem Gebiet der Phytomedizin verliehen.

Ausgezeichnet wurde im Jahr 2017 Frau  Dr. Pamella Akoth Ogada.

Im Jahr 2017 erhielt Frau Dr. Pamella Akoth Ogada den »Nachwuchspreis der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft e.V.«. Frau Dr. Ogada wurde für ihre hervorragenden Arbeiten rund um das Thema »Factors controlling virusvector-host plant interactions: The model system Frankliniella occidentalis and Tomato spotted wilt virus« ausgezeichnet. Der Preis wird einmal jährlich vom Vorstand
der DPG an Personen mit besonderen wissenschaftlichen Leistungen in Master-oder Promotionsarbeiten auf dem Gebiet der Phytomedizin verliehen. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der Arbeitskreistagung Virologie am 27. März in Bonn. Frau Dr. Ogada stammt gebürtig aus Kenia. Sie absolvierte ihren Master in International Horticulture an der Leibniz Universität Hannover und wurde 2011 mit dem Outstanding Student Award der Universität ausgezeichnet. Für ihre Promotion bei Prof. Dr. Poehling und Prof. Dr. Maiss untersuchte sie im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsvorhabens die Wechselbeziehungen zwischen Frankliniella occidentalis and Tomato spotted wilt virus (TSWV) an Tomate.
Anhand sehr anspruchsvoller Kreuzungsexperimente zwischen diploiden Weibchen und haploiden Männchen von F. occidentalis konnte sie nachweisen, dass die Fähigkeit zur Virusübertragung rezessiv vererbt wird. Die Effizienz der Virusübertragung hängt dabei vom jeweiligen Geschlecht des Vektors ab. Weiterhin konnte sie zeigen, dass das Virus die Nahrungsqualität und Attraktivität der Wirtspflanze für den Vektor derart erhöht, dass es zu einem verstärkten Befall kommt. Anhand aufwändiger proteom-analytische Untersuchungen konnte sie ferner zeigen, dass das Virus im Vektor immunrelevante Prozesse steuert und somit für eine effizientere Übertragung sorgt. Die so erhobenen Daten zur Wirt-Parasit-Interaktion nutzte Frau Dr. Ogada abschließend in einem völlig neuen Ansatz zur Modellierung der Epidemiologie des Virus. Insgesamt tragen die Arbeiten von Frau Dr. Ogada zu einem deutlich verbesserten Verständnis der komplexen Beziehungen zwischen F. occidentalis und TSWV bei und haben in internationalen Fachkreisen bereits größte Aufmerksamkeit erfahren. Frau Dr. Ogada hat ihre Promotion mit Summa cum laude abgeschlossen und die Ergebnisse ihrer Arbeit in 6 verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter PloS One, Journal of Developmental and Comparative Immunology sowie Ecology and Evolution.

Herr Dr. Sebastian Liebe hat im Rahmen eines von der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung (GFP) geförderten Projektes den Einfluss von Feldumwelt, Zuckerrüben-Genotyp und Lagerungstemperatur auf die Ausbildung von Fäulniserregern untersucht. Hierzu hat er eine Methode zur präzisen Bonitur von Lagerfäulen entwickelt, mit deren Hilfe dann Befalls-Verlustrelationen bestimmt wurden. Darüber hinaus hat Herr Dr. Liebe einen Bioassay zur Prüfung von Lagerfäulestabilität etabliert sowie mittles „DNA microarray“ und „deep sequencing“ das pilzliche Mikrobiom charakterisiert. Die von Herrn Dr. Liebe erarbeiteten Ergebnisse zeigen erstmals, dass genotypische Unterschiede bei der Lagerstabilität bestehen und Umweltfaktoren die Ausprägung der Lagerfäule erheblich beeinflussen können. Für die Korrelation zwischen Invertzucker, Ertrag und Fäulnisbonitur wurden 15.000 Zuckerrüben aufgeschnitten. Mit dem etablierten Biotest kann die Lagerfäulestabilität nun bereits an Jungpflanzen erfasst und das Merkmal so in die züchterische Gesamtbewertung neuer Genotypen integriert werden. Die Entwicklung des DNA microarray für Zuckerrübe ist nicht nur innovativ für Zuckerrübenpathogene und Saprophyten sondern hat auch Beispielcharakter für andere Wirt Pathogensysteme. Das Verfahren ermöglicht zudem erstmals die Diagnose komplexer Rübenfäulen. Herr Dr. Liebe hat mit seinen Arbeiten einen bedeutenden Grundstein für ein verbessertes Verständnis des Lagerfäulekomplexes an Zuckerrübe gelegt, so dass es nun möglich ist, die einzelnen Erreger und ihre Wechselwirkung mit dem Wirt im Detail zu untersuchen. Herr Dr. Liebe hat seine Promotion mit Summa cum laude abgeschlossen und die Ergebnisse seiner Arbeit unter anderem in Phytopathology (2) und FEMS Microbiology Ecology publiziert.

Ausgezeichnet wurde Herr Dr. Ely Oliveira-Garcia für seine Arbeiten zur -1,3-Glucansynthase, die er im Rahmen seiner Promotion am Institut fur Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur für Phytopathologie und Pflanzenschutz, bei Herrn Prof. Dr. H. B. Deising angefertigt hat.

Seine Forschungsergebnisse wurden in "ThePlant Cell", einem Journal mit zweistelligem Impact Factor veröffentlicht (Oliveira-Garcia E, Deising HB (2013): Infection structure-specific expression of 1,3-glucansynthase is essential for pathogenicity of Colletotrichum graminicola and evasion of-glucan-triggered immunity. The PlantCell 25: 2356-2378). Herr Dr. Oliveira-Garcia hat ferner einen Review-Artikel,eine Arbeit zum 1,3-Glucan Synthase-Aktivator RHO1, sowie eine Arbeit zu Genen der 1,6-Glucan Synthese in Vorbereitung.

Die Übergabe des Preises erfolgte anlässlich der Jahrestagung des DPG Arbeitskreises Wirt-Parasit-Wechselwirkungen in der RWTH Aachen.